Datler Elisabeth
ist seit der Gründung unseres Theaters eine der hervorragendsten und prägendsten Schauspielerinnen unseres Ensembles. Die Emmi, alias Emilie Sedlak, ihre erste Paraderolle, scheint ihr Günter Seidl, der Autor der „geputzten Schuhe“, auf den Leib geschrieben zu haben. Vielseitig und umfassend ist die Rollenbiographie dieser äußerst wandlungsfähigen Schauspielerin, der es gelingt, die unterschiedlichsten Charaktere, von der unterdrückten Hausfrau in „Kinder, Küche, Kirche“ bis zur Prostituierten in „Wien wird Weltstadt“ oder zur Marthe Schwerdtlein in Goethes Faust authentisch und fast selbstverständlich überzeugend auf die Bühne zu bringen. So hat sie ein gewaltiges Rollenrepertoire erworben, das von der Belinde in Molieres „Der eingebildete Kranke“ bis zur Gräfin Gwendolyn Buckelburg-Marasquino in Jura Sofers „Astoria“ reicht. Es ist in diesem Rahmen unmöglich, alle ihre tollen Rollen zu erwähnen, so seine einige herausgegriffen wie ihr unnachahmliches Solo „Shirley Valentine oder Die heilige Johanna der Einbauküche“, die beklemmende Darstellung der Rosa in „Mein Ungeheuer“ von Felix Mitterer, die lang verheiratete, frustrierte Julia in Ephraim Kishons „Es war die Lerche“, die Liebesgöttin Aphrodite in „Toll trieben es die alten Götter“ oder die lebenslustige Jeanine in den „Busenfreundinnen“ von Peter Blaikner. Auch bei unseren „Weihnachtsstücken“ erfreute sie stets mit köstlichen Darstellungen von Königinnen, bösen Stiefmüttern oder Hexen Alt und Jung. Nicht zu vergessen die zahlreichen umwerfenden musikalisch-kabarettistischen Auftritte. Denn auch gesangliche Darbietungen bekommen durch ihre exzellente Performance Wirkung, besonders im kabarettistischen Bereich, sei es z. B. bei „puppet on a string“ oder der unglaublich rührenden Niki „Wenn Sehnsucht brennt“. Ein Höhepunkt war ihre kabarettistisch-musikalische Solo-Produktion (2018/19) “Frauenliebe und –leben – realistisch betrachtet“, von Christiane Katzer am Klavier gefühlvoll begleitet.