Reiter Helga
war schon als Hauptschullehrerin nicht nur der Musik und dem Gesang verbunden sondern auch dem Theater. Deshalb wurde sie schon von Beginn an zu einem prägenden Mitglied der Theaterwerkstatt 2, wie bereits 1999 und 2000 bei den „Weibsbildern“ und „Zeitbildern“. In der großen Schwitters Produktion "kaa gee dee - aawandumiir" war sie natürlich kreativ dabei und übernahm bald zahlreiche prägnante Charakterrollen, die sie - ob groß oder klein – stets perfekt ausführte. Kaum hatte sie ihren Spieltext erhalten, hatte sie ihn zur Verblüffung (und zur Motivation) ihrer Mitspieler bereits einstudiert.
Ein erster berührender Höhepunkt war die beeindruckende Darstellung der Gewissenskonflikte der Putzfrau Marie Bornemann in „Langusten“ (2004). Sie schlüpfte in die Figur des Karl Valentin und ergötzte das Publikum mit ihren „komischen Alten“ – besonders eindrucksvoll als Hofratswitwe Brunhilde Hoffenthal (die ihr wirklich auf den Leib geschrieben war) in „Überfall gefällig“ von Christine Reiterer. Dieses Rollenfach erfüllte sie bestens auch als Maria Josefa, Bernardas Mutter in „Bernarda Albas Haus“, als Mamy in den „Acht Frauen“, in den „Liebesg`schichten und Heiratssachen" und den "Alltagsgeschichten" von Elizabeth T. Spira, als Pensionistin Pauline Smetacek in "In Charly`s Cafe-Bar" von Christine Reiterer, als Meta Kalubke in „Aller guten Dinge sind drei“, als Frau Bohnenkraut in „Die Queen von Questepoppen" und als Frau Constanze in den „Schlüssellochgeschichten“. Sie überzeugte freilich auch in anderen Rollen wie als Lichtkassier in „Astoria“, in „Jäger, Schürzenjäger und andere Halunken", wo sie als Tochter eines Jägers das entsprechende Vorwissen besaß, aber auch als Daphnis in „Toll trieben es die alten Götter“, als Algerich VII., König von Algesanien oder als Betrunkener und Wottawa in den „letzten Tagen der Menschheit“ – nicht zu vergessen ihre zahlreichen köstlichen Kabarettauftritte. In „Alice im Wunderland“ verkörperte sie die resolute Köchin und die bezaubernde Gärtnerin Flora.