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Willi Kainz

begann seine Karriere ebenfalls in einer TAM-Theaterwerkstatt und ist ein hervorragender Charakterschauspieler, das heißt, es gelingt ihm mit viel Liebe zum Detail Typen – besonders der volkstümlichen Art – überzeugend und authentisch auf die Bühne zu stellen. Er gestaltet alle seine Rollen mit liebevoller Akribie und stattet sie zum Teil mit seinem eigenen Kostüm- und Requisitenfundus aus. Großartig die Darstellung des einerseits hilfsbereiten, aber andererseits sturen Leopold Steiner in „Fremd in der eigenen Heimat“, ein Kabinettstückchen der Pollinger im „Konzert“ von Hermann Bahr oder der liebevoll gezeichnete Maronibrater in „Weihnachtseinkäufe“, eine scheinbar kleine Rolle, die einer ganzen Szene zusätzliche Stimmung verleiht. Er berührte als Säufer im „kleinen Prinzen“ oder überzeugte in kuriosen Männertypen bei „Liebesg´schichten und Heiratssachen“ und den „Alltagsgeschichten“ von Elizabeth T. Spyra. Aber auch als Kaiser – zuletzt im Kabarett „Klimawechsel“ - macht Willi Kainz gute Figur.

Er brillierte als einziger Mann in „Tamschlag“ von Christine Reiterer, vor allem aber in kabarettistischen Szenen wie als Lottogewinner (Loriot), als Knecht in den „Transportschwierigkeiten“ oder beim „Kuhhandel“ von Karl Valentin. Sein komödiantisches Talent zeigte er auch bei „Gärtner sterben stets im Herbst“ oder als Dionysos in einer Szene aus „Toll trieben es die alten Götter“, die er selbst verfasst hatte. Seine aus dem Leben gegriffenen Charakterdarstellungen bewies er auch als Martin Sterneck in „Abendwind“ von Gabriel Barylli, als Herr Jakob in „Astoria“, als Jäger und Schürzenjäger und genial als Herr Kovacic in der „Volksvernichtung“ von Werner Schwab. Köstlich sein neureicher Graf von Albafiorita in der „Wirtin“ von Peter Turrini.

Was ihn zusätzlich auszeichnet sind seine Hilfsbereitschaft und sein Einsatz überall dort, wo er dringend gebraucht wird, sei es bei der Organisation von Requisiten oder bei tragenden Rollen im Bühnen- oder Backstagebereich.

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