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Hassler Ulrike

Ulrike Hassler, die Doyenne

Ulrike Hassler, die Doyenne unseres Theaters, ist eine Schauspielerin der ersten Stunde in unserem jubilierenden Theater. Seit 1995 gestaltet sie die von ihr dargestellten Rollen, seien sie erheblich oder klein, mit einer bemerkenswerten Balance von Verstand und Leidenschaft. Nuanciertes, musikalisches Sprachgefühl zeichnet sie ebenso aus wie die akribische Auseinandersetzung mit den von ihr dargestellten Typen. Eine vollständige Aufzählung aller ihrer Rollen würde den Rahmen dieses Buches sprengen, daher zur Erinnerung einige Highlights aus ihrem Repertoire: die naive Tante Fini in den „Katzenzungen“, die temperamentvolle Gattin in Dario Fo`s „Offene Zweierbeziehung“, die unternehmungslustige Simone in der deutschsprachigen Erstaufführung von „Endlich leben!“, die bemitleidenswert depressive Jeanette in „Der letzte der feurigen Liebhaber“, die unvergesslichen „Weihnachtseinkäufe“ aus dem „Anatol“, die schräge Augustine in „Die acht Frauen“

oder die berührende Darstellung der Martha im „Altweiberfrühling“ von Stefan Vögel.

Eine Glanzleistung bot sie als Hanna in „Odessa“ von Uli Bree, einem humorvoll-sensiblen Stück über eine große Liebe, Beziehungen und Sexualität im Alter. Ein köstliches Kabinettstückchen schwarzen Humors lieferte sie als Clementine Heckendorf in der Komödie „Fisch zu viert“. In der Uraufführung von „Damenprogramm“ von Margret Kreidl bewies sie als Brigitte ihre enorme sprachliche Kompetenz und Ausdrucksfähigkeit. In „Paradiso“ von Lida Winiewicz stellte sie die ehemalige Schuldirektorin Martha in ihrem letzten Lebensabschnitt in der Interaktion mit ihrer Betreuerin und Freundin Vicky bis in kleinste Detail gültig dar. Aber auch das Böse ist immer und überall: So spielte sie die hündischen, aber auch die abgründigen und kriminellen Seiten der Samantha Stay in „Das Geheimnis der gelben Narzissen“ nach Edgar Wallace bedrohlich-genüsslich aus. Psychologisch fein schattiert, brillierte sie in einer eigenwilligen Senioren-WG als Christine Kowalski im „Abendwind“ von Gabriel Barylli. Ulrike Hassler setzte theatralische Maßstäbe in ihrem Wunschstück zum 75er „Harold und Maude“ gemeinsam mit ihrem jungen Partner Dorian Puchinger.

Zu Hause ist sie aber auch im Kabarett, sei es als schräge, witzige Darstellerin – des Öfteren auch in Hosenrollen - oder als begnadete Interpretin klassischer oder moderner Chansons – besonders von Hugo Wiener, Hermann Leopoldi oder Gerhard Bronner. Für mich persönlich ist sie freilich die beste Miss Sophie, die man sich als ihr Butler James im „Dinner For One“ nur wünschen kann!

Aber auch als Autorin hat Ulrike Hassler ihre kreativen Fähigkeiten dem TAM zur Verfügung gestellt. „wan des heaz in d`hosn foid“ war eine köstliche Satire auf das weit verbreitete ländliche Lustspiel, „Aloa TAM“ eine ebensolche auf die Operette, und die Komödie „Lieber zu zweit“ wurde den TAM-Schauspielern perfekt auf den (Theater-) Leib geschrieben.

Ulrike Hassler stellt sich stets ohne Rücksicht auf persönliche Eitelkeit oder irgendwelche Hemmnisse gesundheitlicher oder anderer Art total in den Dienst an der Kunst und ist so ein Vorbild für das gesamte TAM-Personal. Ihr totaler Einsatz für das Theater geht so weit, dass sie gesundheitliche Probleme – wenn möglich - mit dem TAM-Spielplan abstimmt.

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Deimling Sonja

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Höllrigl-Kases Birgit