MÄNNERVERNICHTUNGSGESCHICHTEN

VON ULI BRÉE


In das scheinbar harmlose Klischee der Groschenromane oder der Seifenopern im Fernsehen hat Uli Brée seine abgründigen Geschichten der Männervernichtung gekleidet. Da ist die satanische Krankenschwester Hildegard, die das Regiment in einem Lungensanatorium führt, wo sie durch ihre Behandlungsmethoden einen Patienten nach dem anderen unter die Erde bringt. Die resche Sennerin Zäzil trachtet danach, den reichsten Bauern im Ort zu heiraten, um ihn anschließend zu beerben. Die kultivierte Komponistengattin Amalie erwartet mit Ungeduld die ertragreiche Fertigstellung eines Requiems durch ihren Gatten – denn bekanntlich ist nur ein toter Komponist ein reicher Komponist.

Im Dirndl, Abendkleid oder Schwesternkittel wird mit Arsen, Giftpflanzen oder kaltem Wasser gemeuchelt, in jedem Fall aber mit System: „Gefallen, reizen, andocken, vernichten – und erben“. Tipps dafür gibt es in einem Volkshochschulkurs, im Theaterworkshop wird man aufs Lügen für ein gutes Alibi vorbereitet, und die Gartenpflege fürs „Gattenparadies“ hilft, wenn der Angetraute mit Hilfe der Kochkunst bereits aus dem Weg geräumt wurde. Der Bezug auf (beinahe unglaubliche) kriminalwissenschaftliche Thesen aus den Jahren 1923 bis 1954 – vertreten von pflegebedürftigen Patienten des Sanatoriums - verleiht dem Stück noch eine ganz besondere Facette.

Die „Männervernichtungsgeschichten“ sind ein heiterer, hintergründiger Spaß mit Brüchen zwischen Sein und Schein, (aber)witzigen Dialogen und Komödiantinnen, die Lügen, lästern und irritieren, was das Zeug hält.

Es spielen: Sonja Deimling, Birgit Höllrigl-Kases, Willi Kainz,
Roland Kases, Eva Liebhart, Iveta Mahringer, Gabriela Peterka

Kostüme/Ausstattung: Adele Schaden

Licht- und Tontechnik: Gottfried Eggenhofer

Regie: Ewald Polacek



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Die Rückkehr des tapferen Schneiderleins